Monatsarchiv für Juli, 2022
Das Schützenfest in Hitzacker (Elbe) steht nun kurz bevor. Der Kiebitz hat mit seinen Vorberichten bereits zur Einstimmung beigetragen.
Quellen: Kiebitz vom 06.07.2022
Spaß und Sport beim Käseabend
Gilde bietet Mix aus Tradition und Unterhaltung
rs Hitzacker. Zu einem neuen Format begrüßte Hitzackers Obergildemeister Michael Schulz am Sonnabend am gildeeigenen Schießstand über 40 Mitglieder sowie als Gast den Vorsitzenden des Kreisschützenverbands, Ewald Meyer: zum kombinierten internen zweiten Exerzier- und Käseabend. In den Vorjahren hatte man drei Vorbereitungstreffen für das Schützenfest genutzt, nun inklusive des ersten Ex-Abends nur zwei. Ein Novum, über dessen Fortbestand die 120 Schützen der ältesten Lüchow-Dannenberger Gilde bei ihrer Herbstversammlung befinden sollen. Im Zentrum der Veranstaltung, bei dem die Heidejäger den musikalischen Rahmen boten, standen neben dem Schuss auf Königs- und Ehrenscheibe, dem Schützenfest, das morgen beginnt, Auszeichnungen, Ehrungen, das – einer mittlerweile 480-jährigen Tradition folgend – gemeinsame Essen sowie der kabarettistische Rückblick auf Interna seitens der Gilde-Comedians – durch die „Pannenschieter“. Rückblende: Der Käseabend in Hitzacker hat seinen Ursprung im großen Stadtbrand, der sich am Freitag nach Jubilate, am 5. Mai, 1542 ereignete. Die gesamte Stadt brannte in kurzer Zeit nieder. Nur die Kirche und ein altes Haus überstanden den Brand. Die Gildebrüder trafen sich nach den Löscharbeiten zu einem gemeinsamen Essen auf der Elbwiese vor der Stadt unter freiem Himmel. Es gab nur Käse zu essen, da alles Übrige verbrannt war. Seit diesem Jahr findet regelmäßig eine Woche vor dem Schützenfest der Käseabend statt, an dem die Gildebrüder gemeinsam essen und dabei, wie damals auf der Wiese, ihre Mützen tragen. Besondere Ehrungen erfuhren am Sonnabend Andreas Groß, König 1982, treues Mitglied und Gönner der Gilde, sowie Harald Münchow, über Jahre Ordonanzoffizier. Sie erhielten aus der Hand des Obergildemeisters den Großen Verdienstorden. Sämtliche Orden und Ehrenzeichen wurden in diesem Jahr übrigens von den Besatzungen zweier Boote in Hamburg erworben – diese besondere Shoppingtour ist gelebtes Brauchtum bei der ältesten Gilde Lüchow-Dannenbergs. Ebenso das Treiben der „Pannenschieter“: Bissig, lustig und mitunter derb hielten Detlev Knipp, der ehemalige Obergildemeister Klaus Linnecke und der amtierende Gildemeister Henning Fredersdorf den Umsitzenden den Spiegel vors Gesicht und unterhielten diese mit Gesang, Anekdoten und Witzen. Linnecke schlüpfte dazu mit Holzschuhen, Kleid und Zöpfen in die Rolle von „Frau Antje aus Holland“. Und auch Fredersdorf griff tief in den Kleiderschrank – in jenen von „Frau Miesmacher“. Nur bekleidet im Leopardenmorgenmantel telefonierte er/sie mit einem fiktiven Anrufer und hechelte über Gilde-Interna. Es ging unter anderem um die „Prezelle- Akte“, um die Kosten des Schießstandumbaus und natürlich um die Frage, wer demnächst König in Hitzacker sein wird. In der Rolle von „Frau Miesmacher“ brillierte Gildemeister Henning Fredersdorf. Er plauderte am Telefon im Rahmen des Kabarettprogramms der „Pannenschieter“ über Gilde-Interna. Als „Frau Antje“ trieb Klaus Linnecke seine Späße mit den Schützen beim Käseabend.
Ausgezeichnet und befördert
rs Hitzacker. Im Verlauf des Käseabends der Schützengilde Hitzacker verteilte Schießoffizier Andreas Oksas Siegerurkunden und Schießauszeichnungen – unter anderem mehrere Goldene Eicheln: Bei den Gildemeisterschaften siegte Stephan Dabrowski sowohl mit der Luftpistole als auch mit der Kleinkalibersportpistole, Oksas selbst mit dem Luftgewehr und Peter Brandes beim KK-Schießen. Detlev Knipp holte sich die Titel beim Senioren-KK-Schießen und in der Gruppe der Senioren mit der KK-Sportpistole. Gleich neun Beförderungen nahmen die Kompaniechefs Joachim Witt und Torsten Rabe vor: Tobias Lübke wurde zum Oberleutnant ernannt, Marc Lähn und Peter Engel zum Leutnant. Maik Düpow, der einst eine der Gildefahnen trug, ist nun Fähnrich. Den Dienstgrad Oberjäger haben nun Otto Evers und Daniel Steindorf inne. Zum Obergefreiten wurden Peter Bäker und Stephan Dabrowski ernannt. Phil Albers darf nun die Abzeichen eines Gefreiten tragen.
Große Tombola am Sonntag
rs Hitzacker. Auch nach der Pandemiepause ist es der Schützengilde Hitzacker gelungen, eine große Tombola mit tollen Preisen zu organisieren. Diese „Tombola für jedermann“ findet am Sonntag, dem 10. Juli, ab etwa 14.45 Uhr im Festzelt statt. Hauptgewinn ist ein Tankgutschein im Wert von 500 Euro. Als zweiten Preis hat die Gilde Bargeld in Höhe von 200 Euro ausgelobt, als dritten kann man eine zweistündige Fahrt mit dem Sofafloß im Wert von 190 Euro gewinnen. Von dem Erlös dieser Tombola sollen dem DRK Kreisverband 500 Euro für die Ukrainehilfe zukommen.
Ritternacht am Freitag
rs Hitzacker. Die Gilde Hitzacker hatte einst den Partyabend „Last Night of the King“ initiiert, welcher stets am Freitagabend vor der Proklamation stattfand, an dem der scheidende König von seiner Regentschaft Abschied nehmen konnte. Durch den Tod des Königs Ulrich Schuster ist diese Namensgebung unangemessen, eine Feier gibt es aber dennoch: Am Freitag, dem 8. Juli, wird ab 19 Uhr im Festzelt die „Ritternacht“ begangen, welche nach dem Ausschießen des „Ritterordens“ für Schützen (ab 16 Uhr) benannt wurde. Es gibt Disco- und Partymusik von DJ Volker Herrmann.
An jedem Tag ein Höhepunkt
Vorfreude auf vier tolle Festtage
rs Hitzacker. Es ist ein herrliches Bild, wenn Hitzackers Gilde sich in den malerischen Fachwerkstraßen der Stadtinsel präsentiert – und es ist eine Freude, vor allem die Jungschützen im Zelt zu erleben, wenn sie im Festzelt „Schützenfest feiern“ und eben dies lautstark intonieren. Zwar hatte Hitzackers Gilde von 1395, die älteste im Kreisgebiet, als Einzige in Lüchow-Dannenberg 2020 ein solches Fest ausgerichtet – jedoch lediglich intern am Schießstand. Nun möchte man sich nach drei Jahren wieder der Öffentlichkeit zeigen und die vier Festtage, die vom 7. bis 10. Juli währen, mit Bürgern und Gästen ausgiebig begehen. Die 120-köpfige Vereinigung um ihren Obergildemeister Michael Schulz, die sich einst zum Schutz der Stadt gründete, will die Abläufe trotz anhaltender Pandemie und Ukraine-Krieg weitestgehend beibehalten. Jedoch ist es den Schützen freigestellt, Waffen bei Ummärschen zu tragen. Kommers zum Gedenken verstorbener Mitglieder Dass gleich der erste Schützenfesttag, der morgige Donnerstag, ohne obligatorischen Zapfenstreich beginnt, hat andere Gründe: Der amtierende König Ulrich Schuster, der Mitglied der zweiten Kompanie war, ist verstorben. Da der Zapfenstreich eine Ehrbezeugung für den scheidenden König ist, welche posthum nicht erteilt wird, gibt es am Donnerstag ab 19.30 Uhr einen internen Kommersabend im Festzelt. Anderthalb Stunden vorher hat sich die dreiteilige Gilde aber den Blicken der Passanten gezeigt. „Wir werden im Festzelt von jedem der während der Pandemie verstorbenen zehn Mitglieder ein Bild ausstellen, um an sie zu erinnern – und damit sie auf diese Weise etwas bei uns sein können“, informierte dazu der Obergildemeister. Unter den Verstorbenen befindet sich auch der ehemalige Kommandeur Thomas Schenck (König 1993, 2005 und 2010 sowie Kinderkönig 1975). Da es bei Hitzackers Gilde Brauch ist, dass der zu bestimmende Kommandeur sich ein dreiköpfiges Team zusammenstellt, welches der Gilde vorgeschlagen werden muss, die Zeit dazu aber zu knapp war, wird ein neuer Amtsträger erst zur Herbstversammlung feststehen. Die Kommandos während der Festtage geben somit in erster Linie die Kompaniechefs – also Torsten Rabe für die erste Kompanie, Joachim Witt für die zweite und Willi Schulz für das Schwarze Corps. Mitunter wird auch der Offizier beim Stabe, Marc LähnMiseré, Befehle erteilen. Die Paraden nimmt Vizekönig Fritz Boldt (erste Kompanie) ab. Kinderschützenfest am Freitag Am übermorgigen Freitag findet das große Kinderschützenfest statt, welches ab 14 Uhr gefeiert wird. Die Schützen sind zu diesem Zeitpunkt bereits seit vier Stunden im Einsatz: Um 10 Uhr war Treffen an den jeweiligen Kompaniequartieren. Die Proklamation der neuen Kindermajestäten erfolgt gegen 14.30 Uhr auf dem Balkon des ehemaligen Rathaus am Marktplatz. Am Abend findet ab 19 Uhr die „Ritternacht“ (Seite 11) statt. Ob die Trefferquote der jungen Schützen in diesem Jahr auch wieder so hoch ausfällt wie vor der Pandemie, wird der neue Beauftragte des Kinderschützenfestes, Daniel Steindorf, der seinen verdienten Vorgänger Tobias Lübke beerbte, zur Proklamation bekannt geben. Zu diesem Zeitpunkt ist der lange aus Schülerinnen und Schülern gebildete – und von Musikern und Schützen begleitete – Tross, der vorab von der Grundschule herab auf die Stadtinsel zog, bereits eingetroffen. Unter dem Jubel der Umstehenden werden dann die Nachfolger des Kinderkönigspaares 2019 – Lutz Stallbohm und Viktoria Heins – sowie die des Kronprinzenpaares – Lena Sophia Genge und Henry Krüger – genannt. Traditionell gibt es nach der Übergabe der Insignien einen Bonbonregen, der sich über die wartenden Kinder ergießt, welche danach gemeinsam mit den Schützen auf den Platz ziehen, um dort Freigetränke, Gutscheine und Fahrchips für Buden und Fahrgeschäfte – etwa den Autoscooter – zu erhalten. Ab 15 Uhr beginnt für die Jungen und Mädchen nach dem Fahnenausmarsch im Zelt das Preisschießen mit dem Lasergewehr. Als erster Preis winkt dem Gewinner oder der Gewinnerin eine Nintendo Switch & Switch Sports im Wert von 325 Euro. Der zweite Preis ist ein Bluetooth-Lautsprecher, der dritte ein Mini-Tischkicker. Insgesamt werden Gewinne im Wert von insgesamt über 800 Euro verteilt. Wer folgt auf König Ulrich Schuster? Am Sonnabend wird dann das neue Königspaar der Erwachsenen in die Stadt geführt und um 15 Uhr auf dem Marktplatz vorgestellt. Dessen Name steht seit Sonnabend fest, ist aber streng gehütetes Geheimnis von Schießoffizier Andreas Oksas und Obergildemeister Schulz. Um 20 Uhr startet bei freiem Eintritt im Festzelt eine Party mit Livemusik der Band Up2Date. Und um 22.30 Uhr ist geplant – wenn es der Brandschutz zulässt – ein Riesenfeuerwerk über der Jeetzelmündung abzubrennen. Am Abschlusstag, am Sonntag, gibt es zahlreiche Ummärsche mit Parade am Markt (ab 14.15 Uhr). Im Festzelt beginnt eine halbe Stunde später der Verkauf von Losen für die Tombola statt. Mehrfach zeigen sich Hitzackers Schützen – hier beim Einzug zum Kinderschützenfest 2019 – in den kommenden Tagen in der Stadt. Mit Bürgern und Gästen will man Schützenfest feiern. Aufn.: EJZArchiv
Nach Jahren erfolgreicher Arbeit als Leiter des Hitzackeraner Kinderschützenfestes übergab Tobias Lübke (rechts) sein Amt an Daniel Steindorf. Aufn.: R: Seide
Beeinträchtigungen im Straßenverkehr
Die Straßen Hauptstraße (ab Höhe Zollstraße) und Jeetzelufer sind
infolge des Schützenfestes in Hitzacker ab heute ab 14 Uhr bis
zum Montag, dem 11. Juli, um 12 Uhr gesperrt. Während der
Ummärsche kann es zu Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs
im Bereich der Stadtinsel kommen.
Übrigens: Der gut bestückte Festplatz (Kranplatz und Umgebung)
ist an allen Tagen geöffnet. Die Bevölkerung wird gebeten, die
Häuser und Straßen festlich zu schmücken.
07. Juli 2022
Das Schüztzenfest in Hitzacker (Elbe) steht kurz bevor. Die EJZ vom 02.07.2022 hat über die anstehenden Tage eine Sonderveröffentlich zu diesem Anlass in der entsprechenden Tagesausgabe gebracht:
02. Juli 2022
Am Donnerstag, den 30.06.2022 lud die Schützengilde Dannenberg zu ihrem Gästetag. Die Schützengilde Hitzacker war vertreten und das nicht nur zu Gast im Weinzelt des Schützenbruders Harald Münchow 😉
02. Juli 2022