Schützengilde Hitzacker

Kompaktes Schützenfest 2021 – Jubelfest 2022 (625+2) – Fahnenrestaurierung

Die regionalen Tageszeitungen haben über die Aktivitäten und Planungen der Schützengilde Hitzacker berichtet.Das Schützenleben wird schon bald wieder Fahrt aufnehmen.

Quelle: EJZ vom 15.05.2021

Erst ein Kompakt-, 2022 dann Jubiläumsfest

Hitzacker. „Ewig gültige Termine“ steht auf der Homepage der Schützengilde Hitzacker. Stets zwölf Wochen nach dem Oster- sonntag finde der Schützenfest- sonntag statt. Dass dem im vergangenen und diesem Jahr coronabedingt nicht so ist, ist bekannt – auch, dass Vereinsarbeit derzeit im Allgemeinen schwierig ist. Doch von Stillstand ist bei der ältesten Gilde Lüchow-Dannenbergs, die 2020 ihr 625-jähriges Jubiläum feiern wollte, nicht die Rede. Die 130 Mitglieder haben Ziele, Wünsche und Pläne, waren während der bisherigen Pandemie im Rahmen der Möglichkeiten aktiv. So konnte man sich zwar weder treffen noch Bälle oder Vergleichsschießen ab- halten, hat aber als „Investition in die Zukunft“ die vereinseigene KK-Anlage für rund 25 000 Euro im Wesentlichen umgebaut und zukunftsfähig modernisiert. „Wir wollen – wenn es denn wieder losgeht – nicht vor den Startblöcken stehen, sondern bereits tief darin hocken“, beschreibt Obergildemeister Michael Schulz die aktuelle Phase.
„Wir hatten uns Anfang des Jahres schon riesig darauf gefreut, Ende Juni unser 625+1-Jubiläumsfest zu begehen. Die Pläne dazu sind seit Langem fertig. Jedoch war es bald klar, dass das Ausrichten unseres Schützenfestes nicht realistisch ist“, berichtet er. Wenn Schulz die vergangenen Monate resümiert, fühlt man sich unweigerlich an die Redensart „Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“ erinnert: Zahlreiche Anläufe zu diversen Aktionen gab es, deren Planungen wieder verworfen wurden. Corona schränkt jegliches Vereinsleben drastisch ein. Hie und da wurde aus der Not eine Tugend gemacht, etwa, als die Herbstversammlung zur Kameradschaftspflege via Videokonferenz stattfand – „damit man sich überhaupt einmal wiedersieht“.
Zwei weitere Zoom-Treffen gab es, die aber die dringend notwendige Mitgliederversammlung nicht ersetzen konnten. „Es stehen Wahlen, etwa die des Gildemeisters und des Kommandeurs, und längst überfällige Ehrungen an. Und der Vorstand muss entlastet werden.“ Wann dies als Präsenzveranstaltung stattfinden könne: Achselzucken.
„Das Jahr 2021 soll aber kein Jahr ohne Veranstaltungen werden“, unterstreicht Gildemeister Henning Fredersdorf. Mit dem erweiterten Vorstand habe man beschlossen, vom 24. bis 26. September ein dreitägiges internes Kompaktfest zu begehen. Die Exerzierabende und der Käseabend sollen – so weit möglich – integriert werden, ebenso die Ausbildung von fünf neuen Rekruten. „Wir planen mit etwa 50 Teilnehmern, wo auf dem Schießstand der Gilde und auf dem Vorplatz unter den alten Eichen Buden aufgebaut werden“  informiert Michael Schulz, der sich freut, dass es während der Pandemie keine Austritte gab, und darüber, dass die Eintritte der fünf Neuen exakt die numerische Lücke schließen, die aufgrund der bedauerlicherweise verstorbenen Gildebrüder entstanden ist. Auch der bis dahin fertiggestellte Schießstand wer- de eingeweiht. Jedoch gebe es kein Ausschießen eines neuen Königs. „Ulrich Schuster als König und Vizekönig Fritz Boldt bleiben bis 2022 definitiv im Amt“, erläutert Schulz, „jedoch ohne dafür Kosten tragen zu müssen.“
Apropos Kosten: Die Kassenlage der Gilde ist stabil. Größere Investitionen sind nicht vorgesehen, daher sei es für dieses Jahr geplant, die Umlage zu streichen. Zur Info: Die Gildebrüder zahlen einen jährlichen Beitrag von 180 Euro, die sich hälftig in den eigentlichen Beitrag (für laufende Kosten, Abgaben an Verbände und Ähnliches) und Umlage (zur Finanzierung von Festivitäten) aufgliedert. „Neue Mitglieder sind im ersten Jahr prinzipiell beitragsfrei; jene, die sich in der ersten Ausbildung befinden, auch“, ergänzt Schulz. Man müsse dem Nachwuchs et- was bieten, damit der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelinge. Dazu gehöre auch die Umgestaltung des Vereinsheims zum Treffpunkt, wo demnächst ein Dart-Automat stehen wird. „Vielleicht gründen wir sogar ein Wettkampf-Team“, erläutert Henning Fredersdorf. 2020 werde dann das Fest „625+2“ gefeiert werden – mit den ortsansässigen Vereinen und einem großem Programm.

Tradition und Moderne

Hitzacker. Gleich vier große Fahnen nennt Hitzackers Schützengilde ihr Eigen: Stadt-, Gilde-, Königs- und Kaiserfahne. Jede hat ihre eigene Geschichte. Die älteste, die bei Ummärschen genutzt wird, jedoch in Form einer Replik, ist die Kaiserfahne, die 1896 geweiht wurde. Ihr Name geht auf den Umstand zurück, dass Kaiser Wilhelm II. seinerzeit die Schützenkönigswürde in Hitzacker innehatte. Vertreten wurde er im Amt durch Andreas Borchert, Inhaber von Borcherts Hotel. „Während der Reichsgründungszeit übernahm der Kaiser häufig bei verschiedenen Schützengilden dieses Amt“, weiß Jörg Sander, Erster Schaffer der Gilde Hitzacker, zu berichten, der sich intensiv mit der Gildehistorie beschäftigt. Der Verbleib der Fahne sei bislang noch ungeklärt, man vermute sie aber im Alten Zollhaus – dort, wo sich auch die 1949/50 durch Schützen gestiftete Gildefahne befindet. Beim Schützenhausbrand sei sie 1978 nicht verbrannt, wie spätere Auf- nahmen belegen. Fakt sei, dass die derzeit von der 2. Kompanie getragene Kaiserfahne 1969 vom Zahnarzt Hans Kaiser, König in den Jahren 1949 und 1958, neu gestiftet wurde.
Etwas jünger ist die Königsfahne der 1. Kompanie, die 1969 bei Schützenfest von Herzogin Viktoria-Luise von Preußen, der Tochter Wilhelms II., vor dem Café Dierks eingeweiht wurde. Diese Fahne bedarf dringend der Sanierung. „Die Kosten: rund 2 600 Euro“, berichtete Obergildemeister Michael Schulz. Vor- schlag sei, die Fahne über ein Crowdfunding restaurieren zu lassen, damit man bei der 625+2-Jahr-Feier in 2022 alle Fahnen – auch die von Peter Schneeberg 1985 gestiftete Stadtfahne (1. Kompanie) und die von Heinrich Meyer 1989 übergebene neue Gildefahne (2. Kompanie) – schwenken kann. Übrigens: Das Schwarze Corps verfügt zudem über einen Stander, die Kinderschützengilde über ein historisches Banner. Und selbst die Kabarettgruppe der Gilde, die „Pannenschieter“, stellen bei ihren humorvollen Auftritten ein eigenes Wappenschild auf. rs

Die 1969 von Herzogin Viktoria- Luise von Preußen eingeweihte Königsfahne bedarf der Restaurierung, informiert Obergilde- meister Michael Schulz. Aufn.: R. Seide

 

Quelle: Kiebitz vom 12.05.2021

Älteste Gilde im Kreisgebiet

rs Hitzacker. Im späten Mittelalter mussten deutsche Städte wegen äußerer Bedrohung um ihr Wohlergehen bangen. 1392 schloss man sich daher in der Region zum Lüneburger Satebund zusammen (Sate = Satzungen). Jenem Bündnis trat auch die Stadt Hitzacker bei: die „Geburtsstunde“ der Schützengilde zu Hitzacker. Das exakte Gründungsdatum liegt im Dunkeln, man geht von 1395 aus.

625+2-Jubiläum auf 2022 verlegt

Schützengilde Hitzacker plant internes Kompaktfest für September
rs Hitzacker. „Ewig gültige Termine“ steht auf der Home- page der Schützengilde Hitzacker. Stets zwölf Wochen nach dem Ostersonntag finde der Schützenfestsonntag statt. Dass dem im vergangenen und diesem Jahr coronabedingt nicht so ist, ist bekannt – auch, dass Vereinsarbeit derzeit im Allgemeinen schwierig ist. Doch von Stillstand ist bei der ältesten Gilde Lüchow-Dannenbergs, die in 2020 ihr 625-jähriges Jubiläum feiern wollte, nicht die Rede. Die 130 Mitglieder ha- ben Ziele, Wünsche und Pläne, waren während der bisherigen Pandemie im Rahmen der Möglichkeiten aktiv. So konnte man sich zwar weder treffen noch Bälle oder Vergleichsschießen abhalten, hat aber als „Investition in die Zukunft“ die vereinseigene KK-Anlage für rund 25000 Euro im Wesentlichen umgebaut und zukunftsfähig modernisiert. „Wir wollen – wenn es denn wieder losgeht – nicht vor den Startblöcken stehen, sondern bereits tief darin hocken“, beschreibt Obergildemeister Michael Schulz die aktuelle Phase. „Wir hatten uns Anfang des Jahres schon riesig darauf gefreut, Ende Juni unser 625+1-Jubiläumsfest zu begehen. Die Pläne dazu sind seit Langem fertig. Jedoch war es bald klar, dass das Ausrichten unseres Schützenfestes nicht realistisch ist“, berichtet er. Wenn Schulz die vergangenen Monate resümiert, fühlt man sich unweigerlich an die Redensart „Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“ erinnert: Zahlreiche Anläufe zu diversen Aktionen gab es, deren Planungen wieder verworfen wurden. Corona schränkt jegliches Vereinsleben drastisch ein. Hie und da wurde aus der Not eine Tugend gemacht, etwa, als die Herbstversammlung zur Kameradschaftspflege via Videokonferenz stattfand – „damit man sich überhaupt einmal wiedersieht“. Zwei weitere Zoom-Treffen gab es, die aber die dringend notwendige Mitgliederversammlung nicht er- setzen konnten. „Es stehen Wahlen, etwa die des Gildemeisters und des Kommandeurs, und längst überfällige Ehrungen an. Und der Vor- stand muss entlastet werden.“ Wann dies als Präsenzveranstaltung stattfinden könne: Achselzucken.
„Das Jahr 2021 soll aber kein Jahr ohne Veranstaltungen werden“, unterstreicht Gildemeister Henning Fredersdorf. Mit dem erweiterten Vorstand habe man beschlossen, vom 24. bis 26. September ein dreitägiges internes Kompakt- fest zu begehen. Die Exerzierabende und der Käseabend sollen – so weit möglich – integriert werden, ebenso die Ausbildung von fünf neuen Rekruten. „Wir planen mit etwa 50 Teilnehmern, wo auf dem Schießstand der Gilde und auf dem Vorplatz unter den alten Eichen Buden auf- gebaut werden“, informiert Michael Schulz, der sich freut, dass es während der Pandemie keine Austritte gab, und darüber, dass die Eintritte der fünf Neuen exakt die numerische Lücke schließen, die aufgrund der bedauerlicherweise verstorbenen Gildebrüder entstanden ist. Auch der bis dahin fertiggestellte Schießstand werde eingeweiht. Jedoch gebe es kein Ausschießen eines neuen Königs. „Ulrich Schuster als König und Vizekönig Fritz Boldt bleiben bis 2022 definitiv im Amt“, erläutert Schulz, „je- doch ohne dafür Kosten tragen zu müssen.“ Apropos Kosten: Die Kassenlage der Gilde ist stabil. Größere Investitionen sind nicht vorgesehen, daher sei es für dieses Jahr geplant, die Umlage zu streichen. Zur Info: Die Gildebrüder zahlen einen jährlichen Beitrag von 180 Euro, die sich hälftig in den eigentlichen Beitrag (für laufende Kosten, Abgaben an Verbände und Ähnliches) und Umlage (zur Finanzierung von Festivitäten) aufgliedert. „Neue Mitglieder sind im ersten Jahr prinzipiell beitrags- frei; jene, die sich in der ersten Ausbildung befinden, auch“, ergänzt Schulz. Man müsse dem Nachwuchs etwas bieten, damit der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelinge. Dazu gehöre auch die Umgestaltung des Vereinsheims zum Treffpunkt, wo demnächst ein Dart-Automat stehen wird. „Vielleicht grün- den wir sogar ein Wettkampf- Team“, erläutert Henning Fredersdorf. 2020 werde dann das Fest „625+2“ gefeiert werden – mit den ortsansässigen Vereinen und einem großem Programm.
Mit klingendem Spiel, vielen Gästen und wehenden Fahnen – so möchte man in?Hitzacker gerne wieder Schützenfest feiern. Ziel ist es seitens der ältesten Gilde Lüchow-Dannenbergs, 2022 die 625+2 - Jahrfeier so ausrichten zu können. Aufn.: R. Seide


Von Kaisern, Königshäusern und Gönnern

Traditionen pflegen, Geschichte zukunftsorientiert fortschreiben
rs Hitzacker. Gleich vier große Fahnen nennt Hitzackers Schützengilde ihr Eigen: Stadt-, Gilde-, Königs- und Kaiserfahne. Jede hat ihre eigene Geschichte. Die älteste, die bei Ummärschen genutzt wird, jedoch in Form einer Replik, ist die Kaiserfahne, die 1896 geweiht wurde. Ihr Name geht auf den Umstand zurück, dass Kaiser Wilhelm II. seinerzeit die Schützenkönigswürde in Hitzacker inne hatte. Vertreten wurde er im Amt durch Andreas Borchert, Inhaber von Borcherts Hotel. „Während der Reichsgrüdungszeit übernahm der Kaiser häufig bei verschiedenen Schützengilden dieses Amt“, weiß Jörg Sander, Erster Schaffer der Gilde Hitzacker, zu berichten, der sich intensiv mit der Gildehistorie beschäftigt. Der Verbleib der Fahne sei bislang noch ungeklärt, man vermute sie aber im Alten Zollhaus – dort, wo sich auch die 1949/50 durch Schützen gestiftete Gildefahne befindet. Beim Schützenhausbrand sei sie 1978 nicht verbrannt, wie spätere Auf- nahmen belegen. Fakt sei, dass die derzeit von der 2. Kompanie getragene Kaiserfahne 1969 vom Zahnarzt Hans Kaiser, König in den Jahren 1949 und 1958, neu gestiftet wurde. Etwas jünger ist die Königsfahne der 1. Kompanie, die 1969 bei Schützenfest von Herzogin Viktoria-Luise von Preußen, der Tochter Wilhelms II., vor dem Café Dierks eingeweiht wurde. Diese Fahne bedarf dringend der Sanierung. „Die Kosten: rund 2 600 Euro“, be- richtete Obergildemeister Michael Schulz. Vorschlag sei, die Fahne über ein Crowdfunding restaurieren zu lassen, damit man bei der 625+2-Jahr-Feier in 2022 alle Fahnen – auch die von Peter Schneeberg 1985 gestiftete Stadtfahne (1. Kompanie) und die von Heinrich Meyer 1989 übergebene neue Gildefahne (2. Kompanie) – schwenken kann. Übrigens: Das Schwarze Corps verfügt zudem über einen Stander, die Kinderschützengilde über ein historisches Banner. Und selbst die Kabarettgruppe der Gilde, die „Pannenschieter“, stellen bei ihren humorvollen Auftritten ein eigenes Wappenschild auf.

 

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17.Mai 2021

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