Beiträge mit dem Stichwort ‘Tießau’
Am Sonntag traf sich die Hitzackeraner Gilde auf dem Schiff "Elbe-Star" um auf dem Wasserwege nach Tießau zu kommen und sich bereits auf der herrlichen Anreise bei bestem Wetter ein wenig auf den Tag einzustimmen. Die Fahrt gestaltete sich wie so oft besungen als "lustige Seefahrt" und selbst die vom Kapitän angekündigten "wilden Bären" zeigten sich den Schützen am Elbeufer für eine kurze Zeit. Es gelang jedoch nicht ein Bild von diesen Exemplaren zu schießen, da sich diese bald schamvoll wieder versteckten. Das Ende der Schiffsreise fand dann jedoch nicht, wie von fast allen Teilnehmern erwartet im Tießauer Hafen statt, sondern an einem Buhnenkopf in der Nähe der Hafeneinfahrt, so dass die mitgereisten Schützen und die Begleitungen einen langen Fußmarsch bei brütender Hitze über die Pferdewiesen antreten mussten.
Schützenfest Tießau Sonntag - Beschwerlicher Fußmarsch in den OrtDank des Schaffers Horst Tausendfreund und seinen Helfern am Treffpunkt am Ortseingang Tießau konnten die Schützenbrüder und deren Begleitungen sich vor dem Marsch auf den Festplatz jedoch noch ausreichend stärken - gut gekühlte Getränke waren ausreichend vorhanden. Nach dieser kurzen Rast wurde die Gilde, der Schützenverein Metzingen und die freiwillige Feuerwehr Wietzetze vom Schützenverein Tießau abgeholt. Vor der ehemaligen Gaststätte von Peter Kahle (jetzt "Maison de la Marionette") wurde den Königen zu Ehren ein Parademarsch durchgeführt, nach dem es dann auf den Tießauer Festplatz ging.
Schützenfest Tießau Sonntag - die Gilde beim Fahnenausmarsch Schützenfest Tießau Sonntag - Schützenkönig Thomas Schenck beglückwünscht das KönigspaarIm Festzelt angekommen begann die Stimmung stetig zu steigen, woran die gute Grundstimmung, die kühlen Getränke und die Radenbecker Blaskapelle einen gewichtigen Anteil hatten. So wurden die Märsche der drei Kompanien der Schützengilde von der Kapelle intoniert und von den Gildebrüdern text- und meist notenfest mitgesungen.
Schützenfest Tießau Sonntag - Die Schützengilde feiert im FestzeltEin weiteres Highlight des Tages war das "Drei-Königs-Schießen", bei dem unter den drei Majestäten der drei befreundeten Vereine die zur Zeit beste Majestät gesucht wird, was die Schießleistung mit dem Luftgewehr betrifft. Da unsere Majestät Thomas Schenck ankündigte, diesen Pokal nun im dritten Anlauf ebenfalls zu gewinnen und den Pott endlich wieder nach Hitzacker zu holen, was zuletzt Klaus Linnecke 2002 und zuvor Torsten Rabe 2001 gelang, wurde dieser präzise auf die Leistung eingestellt. Optische Sichtprüfungen der rechten Hand zeigte ein minimales Flattern, welches durch einen Boonekamp deutlich reduziert werden konnte. Kurz vor den wichtigen Schüssen konnte nur noch ein leichtes Zucken des kleinen Fingers entdeckt werden, welches durch einen weiteren Boonekamp eliminiert werden konnte. So gestärkt ging Thomas Schenck als zweiter, nach der heimischen Majestät Rudi Neumann auf den Schießstand und musste seine Probeschüsse gar nicht ausreizen. Nach zwei Schüssen, die beide in der Zehn landeten, ging Thomas Schenck dann bereits auf die Wertungsscheibe (erlaubt waren drei Probeschüsse). Recht zuversichtlich ging es daraufhin kurz an den Tresen um die Anspannung in Folge des Leistungsdrucks mit dem Lieblingsgetränk des Königs zu reduzieren um dann im Festzelt auf die Verkündung des Ergebnisses zu warten. Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses bei der Thomas Schenck als Sieger mit 29 Ringen, die Majestät aus Metzingen Christian Stoßberger mit 27 Ringen als Zweiter und die Tießauer Majestät Rudi Neumann als dritter Sieger hervorgingen, kannte die Freude des Hitzackeraner Königs kein Halten mehr. Umgehend wurde er von Schützenbrüdern in die Luft gehoben, nahm den Pokal freudestrahlend entgegen und bedankte sich mit einer kurzen Rede, welche er in einem König angemessener Höhe auf seiner bei der Tombola gewonnenen Trittleiter hielt und ließ den Pokal umgehend mit Boonekamp füllen
Schützenfest Tießau Sonntag - König der Könige Thomas Schenck mit Sieges-Scheibe Schützenfest Tießau Sonntag - König der Könige Thomas Schenck feiert den Sieg Schützenfest Tießau Sonntag - Pokal wird mit Boonekamp befüllt Weitere Bilder findet Ihr hier17. Juli 2010
1. Exerzierabend
Am ersten Exerzierabend herrschte echtes Königswetter. So genossen viele Schützen die neue Terrasse des Schießstandes und sorgten für beste Biergartenstimmung. An den Exerzierabenden werden die neuen Schützenbrüder, die Rekruten, traditionell im Wald der Klötze durch erfahrene Schützen ausgebildet. So wurden an diesem Tage mit Harald und Martin Steindorf zwei Schützen (Vater und Sohn) ausgebildet, die beide die I. Kompanie verstärken. Beide erwiesen sich als standfest und die Gewehrgriffe und Befehlsausübungen saßen nahezu perfekt und wurden präzise durchgeführt. Somit wurden beide durch den Obergildemeister verpflichtet.2. Exerzierabend
Am zweiten Exerzierabend war das Wetter den Hitzackeraner Schützen nicht ganz so wohlgesonnen wir eine Woche zuvor. Dank der neuen Überdachung der Terrasse des Schießstandes unter Regie des Schaffers Horst Tausendfreud waren trotz des nicht optimalen Wetters beste Biergartenstimmung und trockene Häupter gesichert. Auch am zweiten Exerzierabend standen noch Ausbildungen an: Volker Tesch (II. Kompanie) und Jens Fricke (I. Kompanie) wurden ausgebildet und zeigten der Gildeführung und den Schützen was Sie gelernt hatten und wurden ebenfalls wie schon die beiden Rekruten am ersten Exerzierabend für Schützenfesttauglich befunden.Käseabend
Der traditionelle Käseabend, der alljährlich ein echtes Highlight im Hitzackeraner Schützenjahr darstellt war auch in diesem Jahr wieder ein rundum gelungener Anlass und allseits herrschte beste Stimmung. Es wurden köstliche Speisen gereicht, und es gab zusätzlich zu den Käseplatten, die an diesem Abend nicht fehlen dürfen auch Wurstteller, Fischplaten und Garnelenspieße. Freibier zu Beginn und reichlich Ehrungen, Beförderungen und Auszeichnungen von Schützenbrüdern führten dazu, dass die Kehlen niemals trocken blieben. Wie auch in den letzten Jahren boten die Pannenschieter , die bereits auf eine Jahrzehntelange Tradition zurückgreifen können ein unterhaltsames Programm und sorgte für einen kurzweiligen Abend. So wurden einige Schützenbrüder und Geschehnisse rund um das Schützenleben satirisch aufs Korn genommen ohne dass dies jemand krumm nehmen konnte, denn "Ein Pannenschieter darf das, ein anderer Schütze nicht!"Kinderschützenfest (Mittwoch)
Der Beginn des Schützenfestes ist den Hitzackeraner Kindern gewidmet. Die Schützengilde holt zu diesem Anlass die Kinder von der Grundschule ab und marschiert gemeinsam mit diesen in die Stadt und auf dem Festplatz. Auf dem Marktplatz wurden die Kinderschützenkönige und Kronprinzen proklamiert. Diesjähriger Kinderschützenkönig ist Alexander Welke, die Kinderschützenkönigin Anna Schneeberg (Enkelin des Obergildemeisters und Tochter des Adjutanten des Kommandeurs). Ebenso wurden die Kinderkronprinzessin Lena-Marie Welke und der Kinderkronprinz Gianluca Küllmer proklamiert. Auf dem Festplatz kümmerten sich die anwesenden Schützen unter Leitung des Beauftragten für das Kinderschützenfest, Joachim Witt, vornehmlich um die Kinder. So wurden viele Freifahrkarten, Gutscheine und kleine Geschenke verteilt oder verlost. Bei bestem Wetter wurden die Buden, Stände und Karussells reichlich genutzt.Zapfenstreich (Mittwoch)
Nach dem Kinderschützenfest Trafen sich die Schützenbrüder zur Einstimmung auf das Schützenfest und den anstehenden Zapfenstreich im Biergarten des Hotel-Restaurants "Zur Linde" und genossen das köstliche, königliche, gelbe Gebräu. Gemeinsames schauten die Schützenbrüder das letzte Gruppenspiel Deutschlands bei der Weltmeisterschaft in Südafrika: Deutschland gegen Ghana. Das Ergebnis 1:0 reichte der deutschen Mannschaft um in das Achtelfinale einzuziehen. Die letzten drei Minuten konnten jedoch von den Schützenbrüdern aufgrund des anstehenden Abmarsches zum Zapfenstreich auf dem Markplatz nicht mehr live betrachtet werden. Der Zapfenstreich wurde unter dem Kommando des Kommandeurs Thomas Schenck äußerst Stimmungsvoll und diszipliniert durchgeführt. Während der langen Zeit im "Stillgestanden" konnten auch die Mücken reichlich flüssige Nahrung zu sich nehmen, was die Schützen ihnen anschließend im Festzelt nachahmten. Bevor es jedoch nach dem Zapfenstreich in das Festzelt ging, wurde das Feuerwerk, welches zur Eröffnung des Hitzackeraner Schützenfestes abgebrannt wurde, gemeinsam mit den Besuchern des Schützenplatzes bewundert.Schützenfest Donnerstag
Am Schützenfestdonnerstag sammelte sich die Gilde bereits ab 08:00 im Festzelt um um 08:30 von dort aus zur Fahneneinholung abzumarschieren, den Vizekönig abzuholen und endlich den König von seiner Königsburg, welche er in der Landsknechthalle errichtet hat, abzuholen. Um 11:40 wurde zu Ehren des Königs und seiner Gäste ein Parademarsch abgehalten um dann um 12:00 in den Yachthafen einzuziehen, wo das Königsfrühstück stattfand. Als Gastvereine waren der Schützenverein Tießau, der Schützenverein Metzingen, die Schützengilde Lüchow, die Schützengilde Dannenberg, der Shanty-Chor Jeetzelstaker aus Hitzacker und die Schützengesellschaft Concordia aus Rostock mit Ihren Böllern, die bereits vor der Königsburg abgefeuert wurden geladen und mit Delegationen anwesend. Bei köstlichem Essen und schwungvoller Musik von der Kapelle wurde viel gelacht und gesungen. Es wurden der Marsch des Kommandeurs, der "Torgauer Marsch", das "Schützenlied", der Gildemarsch "Hinein in die herrliche Zeit", zu Ehren des Königs der Marsch der II. Kompanie der "Regimentsgruß", zu Ehren des Vizekönigs der Marsch des Schwarzen Corps "Märkische Heide" und viele weitere schöne Märsche und Lieder angestimmt. Pünktlich um 14:30 wurde der König proklamiert. Die Spannung, wer die Gilde für ein Jahr regieren würde, stieg wie jedes Jahr von Minute zu Minute, bis der Obergildemeister Peter Schneeberg endlich die Katze aus dem Sack lies und den Ausschnitt der vom neuen König am Exerzierabend geschossenen Zehnen präsentierte, wobei tatsächlich beide Schüsse exakt ihr Ziel erreichten und als Glatte 10 zu werten waren und den Namen nannte: Thomas Schenck! Thomas Schenck ist somit eine wirkliche Besonderheit in der Reihe der Könige der Schützengilde von 1395 zu Hitzacker(Elbe), da dieser als bisher einziger dreimal die beste Zehn schoss und somit die Königswürde erhielt. Um 15:00 wurde der neue König dem Volke vom Balkon des alten Rathauses unter großem Jubel präsentiert. Nach einem kurzen Ummarsch marschierte die Gilde inklusive der Gastvereine in das Festzelt ein. Anschließend wurde der Schützenplatz genauer inspiziert und das eine oder andere Bierchen ausgeschossen ehe es um 18:00 zum Kaffetrinken in den Yachthafen gin, wo bei Musik der Taktstock oder Kochlöffel geschwungen, gesungen, geschunkelt und getanzt wurde. Ab 20:00 fanden sich dann alle wieder im Festzelt ein, wo zu guter Musik das Tanzbein fleißig geschwungen wurde. Die Tanzfläche war bis in die Morgenstunden stets gut gefüllt.Königsball am Freitag
Auf dem Königsball im Waldfrieden zeigten sich die Damen und Schützen von ihrer besten Seite. Herrliche Kleider und Roben waren zu sehen und die auch die Schützen waren mit Fliege und Smokinghemd sehr festlich gekleidet. Als Gastvereine waren der Schützenverein Metzingen und der Schützenverein Tießau geladen, die wie zu erwarten mit stimmungsfrohen Delegationen den Ball bereicherten. Gute Musik sorgte für beste Tanzstimmung, so dass die Zeit wie im Fluge verging und (gefühlt) schon viel zu früh das "Lagerfeuer" besungen wurde und die Paare sich auf den Heimweg machten. Der König soll jedoch mit einer kleineren Abordnung bis um ca. 05:00 im Waldfrieden gewesen sein und dort noch einen selbst zubereiteten Nachtschmaus genossen haben.Schützenfest Samstag
Ab 8:30 fanden sich die Kompanien in ihren Quartieren zum Frühstücken ein. Der König lud den Vizekönig und den Vorstand zum Frühstück in seine Königsburg auf den Schießstand ein. Die Königswachen beschützen diese bereits ab ca. 08:30 und bekamen früh am Morgen eine kleine Leerstunde von der Majestät hinsichtlich dessen Lieblingsgetränks, dem Boonekamp: Es sei wichtig, dass beim und nach dem Schlucken ausgeatmet würde, nur so könne die heilende und wohltuende Wirkung sich voll entfalten. Dieser Tipp wurde umgehend in die Tat umgesetzt und bewahrheitete sich postwendend. Übrigens sahen sowohl der König und seine Königin als auch seine treuen Begleiter trotz der kurzen Schlafphase hervorragend aus und es mussten keine Augenringe hinter Sonnenbrillen versteckt werden - vielleicht hatte hier der Boonekamp schon seine verjüngende Wirkung gezeigt?! Gegen 10:30 marschierten die Kompanien in Richtung der Königsburg den Berg hinauf und trafen dort gegen 11:00, bereits 10 Minuten vorher durch die Pauke der Marschkapelle angekündigt, ein. Nach einer kurzen Pause in der Königsburg ging es wieder hinab in die Stadt in die Quartiere der Kompanien und anschließend auf den Festplatz, wo um 14:30 in das Festzelt einmarschiert wurde.Schützenfest Sonntag
Der Sonntagvormittag konnte genutzt werden um evtl. verlorenen Schlaf nachzuholen, da der Dienstplan an diesem Tage erst um 13:00 begann. Vom Bahnhof Hitzacker wurde mit den Gastvereinen dem Schützenverein Tießau, dem Schützenverein Metzingen, dem Schifferverein, dem Shantychor Jeetzelstaker, der Kyffhäuserkameradschaft und dem Kinderkönigspaar in die Stadt Richtung Festzelt marschiert. Zu Ehren des Königs wurde auch an diesem Tage eine Parade auf diesem Weg abgehalten, bevor gegen 14:00 in das Festzelt einmarschiert wurde. Hier wurden Mettwürste für die Besten Luftgewehrschützen der Gilde, welche Ihre Schießkünste an den Exerzierabenden unter Beweis stellten verteilt und zum großen Teil auch gleich gemeinsam vertilgt. Das WM-Achtelfinale Deutschland gegen England, welches ja bekanntlich mit einem fulminanten 4:1 für Deutschland endete, wurde ebenfalls im Festzelt bejubelt.Scheibe anbringen (Montag)
Am Montag nach dem Schützenfest wurde das Konigshaus der neuen Majestät in Harlingen mit der Scheibe versehen. Aufgrund seiner hervorragenden Schießleistungen und seinem nahezu unbändigen Drang zur Königswürde gestaltete sich die Suche nach einem Platz für die neue Königsscheibe zunächst schwieriger als an noch "jungfräulichen" Giebeln. Es wurde jedoch ein Plätzchen gefunden und die anwesenden Schützen wurden bestens versorgt.07. Juli 2010
26. November 2009